PSA – Konzepte für Sicherheit mit System

Die „Sicherheitsindustrie“ hält von Kopf bis Fuß PSA-Lösungen bereit – auf dem aktuellsten Stand der Technik und auf qualitativ höchstem Niveau. Die Frage ist nur: Kommen diese Lösungen auch da an, wo sie gebraucht werden? Spezifisch auf die in der Gefährdungsanalyse beschriebene Gefahrensituation bezogen? Und wenn ja, in der richtigen Kombination?
Die zehn wichtigsten Forderungen:
- Ausschöpfen aller technischen und organisatorischen Schutzmaßnahmen zur Vermeidung von Gefahren
- Differenzierung durch Qualifizierung in Beratung und Schulung
- nationale Qualitätsstandards
- Innovationstransfer
- Hersteller – Handel – Anwender
- PSA und Arbeitsschutz im System aufeinander abgestimmter Produkte
- PSA aus einer Hand
- PSA muss nicht nur Sicherheit herstellen, sondern auch Fitness und Gesundheitserhalt fördern
- Verantwortliche Premiumhersteller liefern nur an kompetente Händler
- Arbeitsschutz und PSA als wichtigen Imagefaktor kommunizieren
- Arbeitsschutz und PSA als Investition mit hoher Rendite kommunizieren

Hartmut Frank
Geschäftsführer Irle & Heuel GmbH
„Wenn es nur um den wasserdichten Sicherheitsschuh für die Kläranlage geht, stehen wir sicherlich im Wettbewerb mit Kataloganbietern. Aber sobald technisch anspruchsvolle Produkte wie Gasmesstechnik ins Spiel kommen, haben wir mit der Bündelung unserer Beratungskompetenz und der Technikkompetenz unseres Lieferanten einen uneinholbaren Vorsprung.“ „Wir sind Teil der Arbeitsschutzfamilie. Wir leben PSA und verkaufen Sicherheit. Als Technischer Handel liefern wir keine Insellösungen, sondern schnüren Sicherheitspakete und verkaufen PSA-Konzepte im System. Wir setzen unsere Kompetenz so ein, dass Hersteller und Anwender beide mit uns ‚Spaß’ haben.“

Werner Heitmann
Leiter Marketing der Dräger Safety AG & Co. KGaA
„Wir können und wollen technisch anspruchsvolle Produkte nicht unbesehen im Markt streuen. Es ist eine Frage der Seriosität, seine Partner nach Technik- und Servicekompetenz auszuwählen. Deshalb pflegen wir ein selektives und exklusives Händlerkonzept mit 21 Top-Händlern an 24 Standorten. Und wir nutzen bewusst die emotionale Kundenbindung des Technischen Handels.“ „PSA erfordert umfassendes Know-how und individuelle Betreuung. Hier sind wir als Hersteller gefordert, den Technischen Handel bestmöglich zu unterstützen. Damit der Kunde am Ende eine Lösung erhält, die auf seine Bedürfnisse abgestimmt ist.“

Karlheinz Kalenberg
Geschäftsführer VDSI Verband Deutscher Sicherheitsingenieure e.V.
„Arbeitsschutz ist ein umfassendes System – alle Komponenten müssen sinnvoll in einander greifen. In vielen Fällen, wo der technische Arbeitsschutz an seine Grenzen stößt, ist die Persönliche Schutzausrüstung ein wirksamer Schutz. Bei der Auswahl müssen die Fachkräfte für Arbeitssicherheit, die zuständigen Führungskräfte und die Lieferanten vertrauensvoll und auf fachlich hohem Niveau zusammenarbeiten.“

Dipl.-Kfm. Wolfgang Möwius
Vorsitzender VTH-Fachgruppe PSA, Geschäftsführender Gesellschafter der Firma Möwius Arbeitsschutz GmbH
„Nur noch Handschuhe auszuliefern, das ist vorbei. Unsere Arbeit ist die Beratung und die Zusammenführung ineinandergreifender Bereiche. Unser Vorteil ist das Vertrauen in unsere anerkannte Beratungskompetenz. Da tritt der Preis in den Hintergrund. Dafür müssen wir allerdings auch noch deutlicher als bisher den geldwerten Vorteil von PSA und Arbeitsschutz herausarbeiten und kommunizieren.“ „Der Stellenwert und die Qualität des Arbeitsschutzes im Betrieb sagen viel aus über die Unternehmenskultur einer Firma. Das gilt für ein mittelständisches Familienunternehmen ebenso wie für die Großindustrie. Wir müssen gemeinsam dazu beitragen, dass der Arbeitsschutzstandard als wichtiger Imagefaktor begriffen wird!“

Dipl.-Kfm. Peter Mühlberger
Vorsitzender VTH Verband Technischer Handel e.V., Geschäftsführender Gesellschafter Mühlberger-Gruppe
„Für die PSA ist die demographische Entwicklung eine Chance. Denn angesichts der Alterspyramide in Deutschland hat PSA nicht nur die Funktion, die Sicherheit zu erhöhen und Verletzungen zu vermeiden, sondern – im Verein mit anderen Maßnahmen – die Mitarbeiter lange gesund und fit zu halten. Die Rente mit 67 funktioniert nur dann, wenn der Mitarbeiter mit 66 auch noch voll einsatzfähig ist. Das ist für die betriebliche Zukunftsfähigkeit ebenso wichtig wie für die persönliche.“ „Damit der Kunde sich gut und individuell beraten fühlt, braucht es nicht nur das breite warenkundliche Know-how, sondern vor allem ein hohes Maß an Verständnis für die kundenspezifischen Strukturen und dessen Bedarf. Die qualifizierte persönliche Betreuung vor Ort ist dafür sicher in sehr viel größerem Maß eine Basis als die reine Verbindung über E-Business.“

Dipl.-Ing. Karl-Heinz Noetel
BG BAU Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft, Leiter Fachbereich Persönliche Schutzausrüstungen, Beauftragter der DGUV
„In technischer Hinsicht ist der Technische Handel anderen PSA-Anbietern in der Regel weit überlegen, da er neben guten Produkten über eine hohe Fachkompetenz verfügt. Nicht zuletzt auch durch die stark genutzte Ausbildung zum „Geprüften Fachberater PSA“. Beim Handwerk könnte der technische Handel noch aktiver werden. Aber hier bedarf es einer anderen, emotionaleren Ansprache als bei der Industrie. Bei Handwerkern, die von morgens bis abends unterwegs sind, sind z.B. die Unternehmerfrauen die Entscheider für Beschaffungen. Und wo jemand als Weichei gilt, wenn er sich auf dem Dach anseilt, muss eine genauso massive Aufklärungskampagne her wie seinerzeit bei der Einführung der Anschnallpflicht im Auto.“ „Vorschriften sind wichtig, jedoch lässt sich hiermit keine PSA verordnen. Wenn man aber Arbeitsschutz erfahrbar macht, dann wird sich etwas verändern. Wer z.B. im Rahmen eines Trageversuches seine Wünsche und Vorstellungen einbringen kann, der wird seine PSA auch dann tragen, wenn kein Vorgesetzter zuschaut.“

Louis Schnabl
Baufachjournalist IKBT, Institut für Kommunikation Bau und Technik
„Arbeitskleidung im Unisexformat, die nur gut schützt, mit der man sich aber nicht im Spiegel anschauen mag, hat keine Zukunft. Die meisten Menschen wollen auch bei ihrer Arbeit gut aussehen. Deshalb ist gutes Design mit speziellen Schnitten für Frauen und für Männer kein Luxus. Im Übrigen hat gutes Design erfahrungsgemäß auch eine längere Lebensdauer – was emotional abgelehnt wird, geht dagegen schneller kaputt.“ „Nur auf den ersten Blick erscheint die immer weiter verschärfte Gesetzeslage in Deutschland als Kostenfaktor. Auf den zweiten Blick, nämlich den auf den Nutzen durch vermiedene Ausfallkosten, erweist sie sich als Standortvorteil. Und durch die Verbindung von Schutz und attraktivem Design auch als Vorteil im Wettbewerb um Arbeitskräfte.“

Julian Schnorr
Abwassermeister Verbandsgemeindewerke Rennerod
„Manche Dinge sollte man besser nicht dem Zufall überlassen. Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz gehören dazu! Letztlich ist die gründliche Gefährdungsbeurteilung am Arbeitsplatz die Basis für jede Entscheidung. Und da kann ich in puncto Qualität und Leistung keine Kompromisse eingehen. Ich will als Verantwortlicher ja auch gut schlafen können.“ „Als Anwender brauchen wir auf Handelsseite einen Partner, der in unserer Region zuhause ist, der auch persönlich ansprechbar ist und der, wenn es brennt, in kürzester Zeit bei uns vor Ort ist.“

Dipl.-Volksw. Thomas Vierhaus
Hauptgeschäftsführer, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied VTH Verband Technischer Handel e.V.
„Unsere wichtigste Aufgabe ist, die Verantwortlichen in den Unternehmen mit ins Boot zu holen und ihnen zu erklären, dass wir neben Sicherheit und Gesundheit auch ihre Wertschöpfung im Auge haben, denn Arbeitsschutz ist eine lohnende Investition. Man bedenke, dass der deutschen Wirtschaft durch kranke Arbeitnehmer Produktionsverluste von bis zu 75 Milliarden Euro im Jahr entstehen.“ „Die Unkenntlichmachung von Produkt und Herkunft in anonymen Pseudomarken von Scheinherstellern entmündigt den Kunden. Er hat ein Recht auf echte Auswahl, individuellen Service und beste Beratung. Das dafür notwendige Markensortiment, die Ortsnähe und die Sachkompetenz zeichnen den Technischen Handel aus und differenzieren ihn vom Wettbewerb.“

Bruno Zwingmann
Geschäftsführer Basi Bundesarbeitsgemeinschaft für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit
„Persönliche Schutzausrüstungen haben im Arbeitsschutz einen klaren Platz. Aber sie sind erst dann einzusetzen, wenn alle technischen und organisatorischen Schutzmaßnahmen zur Vermeidung von Gefahren ausgeschöpft sind und noch immer Restgefahren bestehen. Dieser auch rechtlich fixierte Grundsatz legt jedoch (unbeabsichtigt) leicht nahe, dass es hier eher um nachrangige Risiken und Schutzmaßnahmen geht. Und leider wird der Einsatz von PSA allzu häufig so gesehen. Dies wird weder den Risiken in der Produktion noch der systemischen Bedeutung von PSA noch dem Sicherheitsbedürfnis der Menschen gerecht.“ „Wir brauchen nationale Qualitätsstandards nicht nur für einen ganzheitlichen Arbeitsschutz, sondern auch für die Qualität der Beratung. Wir brauchen also neben PSA im System auch den PSA-Fachberater im System, wie es im Zusammenwirken von VTH und BG bereits vorbildlich gelöst ist.“