Klebetechnik in der industriellen Instandhaltung

- Kostenoptimierte Instandhaltung – welche Rolle spielen chemo-technische Produkte?
- Klebetechnik im Produktionsprozess – wohin geht der Trend?
- Versorgungssicherheit – welcher Service-Partner liefert den Mehrwert dazu?
Innovative Schritte im Produktionsprozess – hinterlegt mit professionellem Service, kompetenter persönlicher Beratung und einer nachhaltig gesicherten Versorgung – spielen für die Industrie eine gewichtige Rolle bei der Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit. Ein entscheidender Faktor: die kostenoptimierte Instandhaltung. Im nachfolgenden IKBT-Expertengespräch ging es insbesondere um die Bedeutung von Savings in der Wertschöpfungskette. Wichtige Themen: Was kann Instandhaltung zur besseren Wettbewerbsfähigkeit der Industrie beitragen? Was können, was müssen zum Beispiel serviceorientierte Klebstoffhersteller dazu leisten?
Instandhaltung – der Mehrwert
Das Bild vom Instandhalter hat sich deutlich gewandelt. Industrielle Instandhaltung geht heute über den Reparatur- und Wartungsservice weit hinaus. Sie ist intelligentes Management für die nachhaltig optimierte Anlagenverfügbarkeit. Sie setzt die Impulse für den ständigen Innovations- und Optimierungsprozess in der Produktion. Und hier spielen zum Beispiel chemo-technische Produkte mit ihrem extrem hohen Innovationspotential eine immer bedeutendere Rolle. Innovative Klebetechniken lösen gerade in der energieintensiven High-Tech-Produktion die konventionellen Fügetechniken mehr und mehr ab.
Instandhaltungsmanagement ist stets Kostenmanagement, denn ungeplante Stillstände erreichen häufig betriebswirtschaftlich relevante Größenordnungen. Dazu kommen die Kosten des Wertverlusts der Anlage durch verkürzte Lebensdauer. Insofern ist Instandhaltung eine unternehmensstrategische Aufgabe, die ganz erheblich zur Wertschöpfung beiträgt – und damit auch über Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit des Unternehmens entscheidet. An dieser Wertschöpfung haben natürlich viele ihren Anteil. Nicht nur die Instandhalter selbst, sondern auch ihre Versorgungspartner im Technischen Handel und in der Industrie – immer vorausgesetzt, die Instandhalter überzeugen ihren Einkauf, auf die preiswerteste statt auf die billigste Lösung zu setzen. Nur so entstehen funktionierende ‚Wertschöpfungsnetzwerke’, die einerseits die Effizienz im Prozess erhöhen und andererseits die Kosten minimieren.
Ein entscheidender Faktor: die kostenoptimierte Instandhaltung.
Die zehn wichtigsten Forderungen:
- Innovation – den Nutzen von Kleben als Fügetechnik umsetzen!
- Service – komplette Dienstleistung rund ums Produkt!
- Netzwerk – Arbeitsteilung und Synergien zwischen Hersteller, Handel und Anwender optimieren!
- Fairness – wo Dienstleistung in Anspruch genommen wird, wird auch gekauft!
- Schnelligkeit – kurze Reaktionszeiten im Notfall!
- Information – Produktveränderungen permanent an Verbraucher kommunizieren!
- Transparenz – Produktdaten von der Herstellung bis zur Anwendung offenhalten!
- Leistungsbewertung – nach Nutzen im dauerhaften Produktionsprozess!
- Dialog – mehr Innovationsrunden mit Herstellern, Handel und Anwendern!
- Kommunikation – Referenzen dokumentieren und veröffentlichen!

Dr. Volker Weidmann
„Es gibt unendlich viele Felder, auf denen die Klebetechnologie ihren Nutzen entfalten kann. Zumal es unendlich viele Möglichkeiten gibt, den Klebeprozess und das Klebeergebnis zu modifizieren. Vorausgesetzt man macht sich frei von dem Gedanken: Das haben wir schon immer so gemacht!“

Oliver Ehrengruber
Klebetechniker SAHLBERG GmbH & Co. KG (Feldkirchen bei München)
„Für mich ist Ethik ein entscheidender Gesichtspunkt. Ich will und kann guten Gewissens nur Klebstoffe verkaufen, mit denen ich mich wohlfühle. Weil Qualität und Leistung stimmen. Und weil Dienstleistungsversprechen auch eingehalten werden.“

Dipl.-Ing. Harald Neuhaus
FVI Forum Vision Instandhaltung e.V. (Ratingen)
„Natürlich bestellt der Einkäufer. Aber der Fachmann aus der Instandhaltung muss ihm sagen können, was er braucht, und wenn möglich, von wem. Natürlich sollte der Einkäufer den optimalen Preis herausholen. Aber er muss sich auch fragen, woher Preisunterschiede kommen. Und erkennen, was beim niedrigen Preis fehlt und was beim höheren Preis an Mehrwert hinterlegt ist.“

Louis Schnabl
Fachjournalist Technik Geschäftsführer IKBT (Düsseldorf)
„Produkte, gerade im Bereich der Chemotechnik, sind im Grunde weitgehend austauschbar. Dafür sorgen schon die Rohstoffhersteller, die den Markt breitflächig bedienen. Markenprodukte nicht, denn die Differenzierung im Markt findet über die Unternehmensleistung statt, über Kompetenz, Beratung, Dienstleistung und hochflexible Logistik. Und über die Unternehmensethik, vom Umweltschutz über das Qualitätsdenken bis zur Verlässlichkeit und dem Engagement der Menschen, die das Unternehmen repräsentieren!“