Fokus Zukunft – Instandhaltung
Der Blick in die Zukunft der Instandhaltung ist keine fantastische Reise, sondern nur die wissenschaftlich solide Fortschreibung dessen, was heute technisch bereits möglich und in anderen Bereichen zum Teil schon selbstverständlich ist. Zum Beispiel die zunehmende Implementierung von RFID-Tags in allen Maschinen- und Anlagenteilen. Die technischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen, die morgen die Instandhaltung bestimmen, haben also entweder längst ihren Anfang genommen oder lassen sich als Tendenz der Gegenwart in die Zukunft hochrechnen. Wer an dieser Zukunft teilhaben will, muss sich heute in diese Themenfelder einklinken.
Die zehn wichtigsten Forderungen:
- auf allen Ebenen Instandhaltungs- und Einsparpotentiale entdecken und erschließen
- immer bessere Qualifizierung von immer weniger Fachpersonal
- technische Lösungen, um den knapp werdenden Faktor Mensch auszugleichen
- Optimierung von Ersatzteilmanagement und Logistik
- bessere Vernetzung von Anwendern, Instandhaltungsdienstleistern, Technischem Handel und Lieferindustrie
- größere Mobilität der Instandhaltung
- Entwicklung von Schutzmechanismen gegen zuviel Datentransparenz
- Entwicklung von Schnittstellenlösungen für bessere Kommunikation
- Orientierung am Nachhaltigkeitsprinzip
- technische Veränderungen früher erkennen und sich darauf einstellen
Dipl.-Volksw. Thomas Vierhaus
Hauptgeschäftsführer VTH Verband Technischer Handel e.V.
„Wir stehen im Zentrum der Informationsströme. Daraus resultiert eine Verantwortung sowohl für die großen Kunden als auch für die kleineren Mittelständler, die auf den Know-how-Transfer durch den Technischen Handel angewiesen sind. Aber auch für unsere Lieferanten, für die wir der Mess-Sensor draußen im Markt sind.“ „Heute weiß der Technische Handel oft besser als jeder andere, wie welche Messwerte zu interpretieren sind. Wenn es irgendwann nur noch binäre Daten gibt, müssen wir aufpassen, dass wir weiterhin eine Relaisstation im Datenfluss bleiben, die auch diese Daten noch in praktische Beratung und Dienstleistung umsetzen kann.“
Dipl.-Ing. Harald Neuhaus
Vorstandsvorsitzender FVI Forum Vision Instandhaltung e.V.
„In der Instandhaltung werden sich viele Prozesse verändern, aber zugleich wird die Instandhaltung viele andere Bereiche mit verändern. In absehbarer Zeit spricht die Maschine mit dem Instandhalter, verrät dabei aber auch zwangsläufig soviel „internes Know-how“, dass die Komponenten für den Einkäufer absolut vergleichbar werden. Das wird Standards und Beschaffungsprozesse verändern.“ „Die technische Entwicklung wird vieles bringen, aber nicht die verschleißfreie Anlage. Wo sich Teile bewegen, liegt der Verschleiß in der Natur der Sache, nämlich der Physik. Wir können durch bessere Wartungsprodukte Austauschzyklen verlängern, aber sowohl für die Wartungsprodukte als auch für die Ersatzteile brauchen wir in alle Zukunft einen leistungsfähigen Technischen Handel.“
Louis Schnabl
Baufachjournalist IKBT, Institut für Kommunikation Bau und Technik
„Die Symbiose zwischen Instandhaltung und Technischem Handel lebt zu einem entscheidenden Teil aus der engen Kommunikation. Wer diesen Nutzen auch in Zukunft will, muss sicher stellen, dass die Kommunikationsfähigkeit auch bei veränderten Sprachen und Schnittstellen nachhaltig weiterentwickelt wird.“